Angster 150
Das Jahr 2017 ist im Leben des Pécser Orgelbaus besonders wichtig. Die begründet berühmte, vom József Angster sen. gegründete und von weiteren 4 männlichen Familienmitgliedern weitergeführte Angster Orgelfabrik hat vor 150 Jahren ihr Schaffen angefangen. In der zwischen 1867 und 1951 existierenden Pécser Fabrik, die die bedeutendste in Ungarn war, wurden während zwei Generationen ca. 1300 Orgeln gebaut. Die Orgelbauten in Pécs, Kassa/Kosice, Kalocsa, und die Domorgel in Szeged sind alle mit dem Namen der Firma verbunden.
Die Leere, die nach der Verstaatlichung der Angster-Fabrik zustande kam, wollte die im Jahre 1992 gegründete Pécser Orgelbaumanufaktur einnehmen. Die Manufaktur hatte von Anfang an das Ziel, die Traditionen und das geistige Erbe der Angster weiterzutragen und an die kommenden Generationen zu vererben. Die dieses Jahr 25 Jahre alte Manufaktur hat an den Arbeiten zahlreicher Orgeln teilgenommen. Sie haben u.a. Orgel für Budapester Philharmonie, in die Matthiaskirche, in die reformierte Kirche am Kalvinplatz, in die evangelische Kirche der Budaer Burg, in den Dom zu Pécs/Fünfkirchen, aber auch in Portugal und Polen gebaut. Daneben verkaufen sie seit 2009 Orgelbestandteile durch ihr Webshop, an mehr als 350 Kunden auf 3 Kontinenten.
Anlässlich dieses Jubiläums wurde unter der Mitwirkung der Stadt Pécs, der Angster Familie, der Pannon Philharmoniker und der Pécser Orgelbaumanufaktur die Veranstaltungsreihe Angster 150 organisiert, die mehrere Tage lang eine bunte Programmpalette im Angebot hatte. Das interessierte Publikum durfte u.a. an zwei Buchpremieren, Orgelspaziergängen, Werkstattführungen und Theateraufführungen teilnehmen.
Das finale Ereignis der Programmreihe, war die Pécser Premiere des Stücks Angster Re-Generation unter der Regie von Zsófia Bérczi in dem Zsolnay Kulturviertel. Die von der jungen Enkelin Josef Angsters auf die Bühne gebrachte Aufführung erzählt das Leben des Fabrikgründers, das seiner Familie und die Firmengeschichte aufgrund der dieses Jahr erschienenen Biographie.
Die Familie Angster hat vor, in der nahen Zukunft ein Angster Museum zu gründen, das ein würdiges Andenken der europaweit bekannten und 150 Jahre alten Angster Fabrik setzen könnte.
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